Für viele Menschen ist Atemnot nicht nur eine «erschwerte Atmung», sondern vielmehr eine existentielle Belastung.
Sie wird häufig mit dem Gefühl von «Ersticken» oder aber «kompletter Erschöpfung» beschrieben und geht oft mit starker Angst und Demoralisation (Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Resignation) einher [4]. Daher ist die chronische Atemnot ein häufiger Grund für einen starken Todeswunsch [5]. Da Atemnot aber eine rein subjektive Erfahrung der Betroffenen ist und daher nicht durch sogenannte «objektive», physiologische Parameter gemessen werden kann, wird sie von ärztlicher Seite oft nicht wahrgenommen, sodass die mögliche Unterstützung der Patientinnen und Patienten unterbleibt und die Atemnot als «unsichtbares Symptom» bezeichnet wird.
An Tumoren Erkrankte mit Atemnot benötigen nach Ausschluss reversibler Ursachen eine dauerhafte Opioidtherapie!
Der Einsatz von Opioiden bei Personen mit kardiorespiratorischen Erkrankungen sollte insbesondere in nicht terminalen Situationen nur wohlüberlegt und zurückhaltend erfolgen, bei Menschen in der letzten Lebensphase bleiben sie ebenso wie Benzodiazepine eine der wichtigsten medikamentösen Optionen zur Symptomkontrolle, bis neue Erkenntnisse aus Untersuchungen vorliegen. Menschen in Atemnotkrisen benötigen kurzfristig Benzodiazepine in ausreichender Dosierung, um den Teufelskreis aus Angst und Atemnot zu durchbrechen. Sauerstoff ist nur bei hypoxischen Personen indiziert.