Schlafapnoe: Wenn der Ellbogen diagnostisch ist…
Eine obstruktive Schlafapnoe ist ein Risikofaktor für verschiedene kardiovaskuläre Folgekrankheiten und geht, wenn symptomatisch, mit deutlicher Einschränkung der Lebensqualität – Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung, Unfallgefahr – einher. Mit zwei einfachen Fragen kann man den positiven Prädiktionswert für eine obstruktive Schlafapnoe signifikant erhöhen:
Stupst oder stößt Ihr Bettpartner Sie jemals mit dem Ellbogen? 1) weil er schnarcht und 2) weil er aufgehört hat zu atmen?
Wurde eine der beiden Fragen mit ja beantwortet, so stieg die Vortestwahrscheinlichkeit für einen pathologischen Apnoe/Hypopnoe-Index (≥5/h) deutlich an. Der Zusammenhang dieses «kubitalen Schubsers» und dem Vorliegen von Atempausen ist insbesondere im Kollektiv der adipösen Männer (BMI >31) eindrücklich: Ein positives Ellbogen-Zeichen ist in dieser Konstellation praktisch diagnostisch für das Vorliegen einer obstruktiven Schlafapnoe (Spezifität >96%). Zum Screening bei Verdacht auf eine obstruktive Schlafapnoe lohnt es sich deshalb, gezielt nach dem Ellbogen-Schubser im Kontext von Schnarchen und Atempausen zu fragen. (aus Swiss medical forum 10/23)